Die Blinden und der Elefant
Ein König, der die Grenzen objektiver Sinneswahrnehmungen
demonstrieren wollte, befahl den Blinden seines Reiches, sich am Hof
zu versammeln. Dann ließ er ihnen einen Elefanten vorführen. Sie
mussten ihn ertasten und danach erklären, wie er beschaffen sei.
,,Er gleicht einer Säule", sagte der, der das Bein umfasste. ,,Hört
meine Entscheidung, dieses Geschöpf ist wie ein altes Stück Leder",
erwiderte der Nächste. ,,Er hat die Form eines dicken Seils", sprach
der, der den Rüssel hielt, und jeder schilderte ihn so, wie er ihn
,,erfasste". Doch keiner war in der Lage, den Elefanten als Ganzes
zu erkennen.
Die verschiedenen Meinungen führten letztendlich zum Streit, da
jeder für sich den Anspruch erhob, dass seine Realität die richtige
sei. Und obwohl jeder teilweise recht hatte, irrten sich alle.
Die Geschichte von den
Blinden und dem Elefanten ist ein beeindruckendes Beispiel von der Wirkungsweise
unterschiedlicher Blickwinkel.
Selbst wenn sich die Blinden des Reiches über die äußere Struktur bzw.
Beschaffenheit des Elefanten geeinigt hätten, dann hätten sie ihn dennoch nicht
als ganzes Wesen erkannt. Sie können nur Teile des Ganzen erkennen und
beispielsweise keine Aussagen über die ,,Innenwelt" des Elefanten machen,
geschweige denn irgendwelche Aussagen über seine weitere Bestimmung in der
Evolution treffen.
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